Wann sollten Eltern über Drogen aufklären?


Wenn das Kind das Thema Drogen nicht von sich aus anspricht, sollten Eltern auf jeden Fall ein Gespräch suchen. Denn wenn die Pubertät naht, erscheint das Thema automatisch auf der Bildfläche. Und das oft früher als erwartet. Zwar fängt nicht jeder Teenager an, Tabak, Alkohol oder Cannabis zu konsumieren. In Berührung mit dem Thema Suchtmittel kommen aber fast alle irgendwann. So oder so gibt es meist viele Fragen, Unsicherheiten und Ängste auf Seite des Kindes.

 

Und wann wäre der geeignete Zeitpunkt für ein gezieltes Gespräch über das Kiffen? „Das mögliche Einstiegsalter für Cannabis liegt bei etwa 14-15 Jahren“, aber Eltern müssen das abhängig von der Situation entscheiden, wenn sie etwa merken, dass sich das Kind für das Thema interessiert oder plötzlich einen Hanf-Sticker auf dem Schulordner kleben hat.“

 

Gut überlegen, welche Meinung man vermittelt!

 

Bei der Überlegung, was man seinen Kindern über das Kiffen erzählt und welche Regeln man aufstellt, sollte man aber immer vorsichtig sein und auch das Umfeld im Blick behalten. „Auch wenn andere Länder weniger strenge Gesetze haben und Legalisierung und Freigabe diskutiert werden, bleibt Cannabis eine illegale Substanz. Viele haben Angst davor, einige auch traurige Erfahrungen damit gemacht – man sollte immer genau überlegen, wie man sich positioniert.“

 

Wenn das Kind schon aktiv konsumiert oder gar ernsthafte Probleme mit Cannabis hat, ist es wichtig, dass Eltern weiter den Dialog suchen und dranbleiben. „Sie sollten dem Kind versichern, dass sie da sind, aber auch klar machen, dass es Grenzen gibt und sie nicht alles mitmachen.“ Helfen kann auch ein Termin bei der Drogenberatungsstelle. Selbst wenn das eigene Kind nicht mitkommt, finden Eltern dort Aufklärung und Unterstützung.


"Papa, hast du eigentlich auch mal gekifft?“

Wer diese Frage von seinem Kind gestellt bekommt, gerät oft erst einmal ins Stottern. Wie soll man das nur vernünftig und glaubwürdig beantworten – vor allem wenn die ehrliche Antwort vielleicht lauten würde: „ja, früher schon“. Zu viel Offenheit könnte hier womöglich die falschen Signale senden. Als Erwachsener hat man ja schließlich auch Erziehungsverantwortung. Aber das eigene Kind stattdessen anlügen?

„Was man erzählt, sollte wahr sein.“

 

„Es gibt für diese Situation kein Non-plus Ultra". Klar ist:

"Man muss nicht alles erzählen, aber was man erzählt, das sollte wahr sein.“

Um auf eine solche Unterhaltung vorbereitet zu sein, sollten Eltern sich rechtzeitig überlegen, welche Position sie zum Thema Cannabis beziehen wollen. Das fängt dabei an, die eigene Haltung oder das mögliche eigene Konsumverhalten bewusst zu reflektieren. Und zu überlegen,

wie viel man von den eigenen Erfahrungen berichten will.

 

Was man schließlich antwortet, sollte dem Alter und Entwicklungsstand des Kindes angepasst sein. Ein 15-Jähriger geht mit dem Thema schließlich ganz anders um als ein 10-Jähriger.Wenn die eigenen Drogenerfahrungen zur Sprache kommen, ist es hilfreich, eigene Erlebnisse einzuorden: zum Beispiel die Motive nennen, warum man gekifft hat oder es bewusst nicht getan hat.

 

Selbst gekifft – muss ich es dann auch erlauben?

 

Einige Eltern von heute haben selbst schon Erfahrungen mit Cannabis gemacht. Müssen sie dann dem Kind auch das Kiffen erlauben, um glaubwürdig zu bleiben? „Nein. Man kann natürlich auch Verbote aussprechen. Als Eltern hat man die Wahl, welche Regeln man für das eigene Kind aufstellt“.Und dabei auch immer die besseren Argumente. Immerhin gibt es natürliche Verbote, die für Minderjährige gelten.

 

Eltern können also klar sagen: „Ich möchte nicht, dass du kiffst. Du musst nicht die gleichen Erfahrungen machen wie ich. Können wir uns darauf einigen?“ Ganz wichtig ist es, den eigenen Standpunkt deutlich zu machen: Am schlechtesten ist es für Kinder immer, wenn die Eltern sich zu diesem Thema gar nicht oder komplett abweisend äußern, aber trotzdem mit den Konsequenzen drohen. Man sollte seine Regeln zu Ende denken und sich selbst sicher sein, diese auch in der Umsetzung durchzuhalten.

 

Immer im offenen Dialog mit dem Kind bleiben


Das Gespräch über Drogen sollte niemals als Monolog, sondern immer als ein offener, respektvoller Dialog zwischen Eltern und Kind geführt werden. Zu Anfang ist es ratsam die eigenen Fragen, weshalb und warum das Kind auf das Thema zu sprechen kommt, zurück zu stellen. Eine gute Art sind zum Beispiele Fragen wie: "Wie kommst du denn darauf? Was möchtest du denn darüber wissen?“ Oft stellt sich dann heraus, dass die Kinder einfach neugierig sind und ihr "Drogen-Wissen" nur allein aus dem Fernsehen oder aus dem Schulunterricht haben. Also erstmal keine Panik bei den Eltern, wenn das Kind mit Fragen zu diesen Thema anfängt. Meist alles halb so wild!

 

Über die mögliche Gefahren sollten sie aber natürlich aufklären und über das was passieren könnte. Wie z.B. das manche Drogenkonsumenten schlimme Angstzustände oder Panikattacken bekommen oder in der Schule abschmieren. Weil sie viel und regelmässig nur noch kiffen.

 

Laut Statistik sind es 'nur' etwa fünf Prozent der kiffenden Jugendlichen, die irgendwann ernsthafte Probleme mit dem Cannabis-Konsum bekommen oder darüber hinaus noch härtere Drogen zu sich nehmen. Es ist normal das Eltern sich Sorgen darüber machen, ob ihr eigenes Kind auch betroffen sein könnte.

( Als Droge wird jeder Stoff bezeichnet, der Funktionen in einem lebenden Organismus verändert – hierzu zählen also z.B. auch Medikamente. Landläufig gelten jedoch Substanzen als Drogen, die zu dem Zweck eingenommen werden, zu berauschen oder das Bewusstsein zu erweitern und die psychisch oder physisch abhängig machen.)

 

Drogen begleiten Menschen schon seit jeher. So sind Vorformen von Bier und Wein seit rund 9.000 Jahren bekannt. Auch zahlreiche pflanzliche Substanzen, die Rauschzustände hervorrufen können, wurden – vor allem aus religiösen und kulturellen Gründen – verwendet.

 

Drogen können getrunken, gegessen, inhaliert, geschnupft oder auch gespritzt werden. Es gibt legale und illegale Drogen.